Geballte Abwehr im Change
- raphaelapulsinger
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Wie Barbara Pach in ihrem Interview vom 20. März 2025 zeigt, Widerstand in Begeisterung umgewandelt werden kann.
Was gibt bei Widerstand im Change Management zu beachten?
Barbara: Viele denken bei Widerstand eher an Worte wie "mühsam". Du hingegen bringst eine so viel positive Energie zu diesem Thema mit. Warum?

Menschen, die Widerstand fühlen, geht es nicht gut. Wir alle kennen Liebeskummer. Da gab es auch erstmal eine initial nicht gewünschte Veränderung. Die tut weh. Wenn wir dann "das wahre Glück finden" oder zumindest erkennen, warum es so gelaufen ist, geht es uns besser. Und genau das finde ich so spannend: mit den Betroffenen eine Antwort zu finden, was sie positiv an der Veränderung sehen können, und zu sehen wie es ihnen wieder besser geht als davor.
Humor ist für dich eine wichtige Coping Strategie gegen Widerstand? Warum, und was tust du wenn jemand sehr sarkastisch oder sogar zynisch ist?
Barbara: In dem Moment, wo wir lachen, entspannt sich unser Körper sofort. Unser Gehirn kann somit auch wieder klarer denken. Und Humor sorgt für Verbindung zwischen Menschen. Versuch mal auf jemanden böse zu bleiben, mit dem du gerade herzlich über etwas lachen musst.
Sarkasmus und Zynismus wurzeln aus meiner Sicht fast immer auf schlechten Erfahrungen. Daher sehe ich es als meine Aufgabe, herauszufinden, was die Ursache für das Verhalten ist. Alleine Verständnis für diese negative Erfahrung zu zeigen, kann schon viel Wind aus den Segeln nehmen. Manchmal ist es möglich, einen positiven Dreh daran zu geben. Aber auch, wenn ich nichts tun oder ändern kann, bitte ich immer um den Respekt, die Atmosphäre für die anderen Teilnehmer nicht zu vergiften.
Wie hole ich das Business bei technischen Themen ins Boot?
Barbara: Gerade technische Themen werden vom Business gerne als "deren Problem" bezeichnet, und Änderungen in der Arbeitsweise von Usern damit vom Tisch gewischt. Was kann man tun, damit man das Business ins Boot der Veränderung holt?
Dazu ist es aus meiner Sicht am wichtigsten den Nutzen für die Anwender aufzuzeigen. ein Beispiel: Eine einzige Funktionalität ist in -zig Systemen abgebildet? Das bedeutet für die User lange Wartezeiten auf die Umsetzung von Anforderungen, weil ja die Auswirkungen auf all diese Systeme analysiert werden müssen. Der Nutzen für das Business liegt also vielleicht in einer schnelleren Time2Market.
Manchmal geht es ganz leicht, manchmal muss man suchen. Aber die Zeit, die man für die Antwort braucht, zahlt sich definitiv aus. Und wenn du sie nicht findest, solltest du vielleicht deinen Business Case überarbeiten.
Bei Entwicklungen wie Cloud und AI ist das aus meiner Sicht übrigens viel weniger ein Thema als diese Technologien unser aller Tun auf den Kopf stellen.
Was kann ich tun, wenn das Management "Change" nur als Lippenbekenntnis will?
Barbara: Da gilt für mich das gleiche wie vorher: Warum wollen sie es eigentlich? Vielleicht stimmt ja mit dem Ziel etwas nicht, dann kann ich daran arbeiten. letztlich muss aber klar sein: wenn alle Arbeit und Coaching nichts ändert, dass "die sich verändern sollen" und man selber nicht, sollte man das klar kommunizieren, und den Auftrag zurücklegen. Manchmal braucht es auch genau diesen Schuss vor den Bug!
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